Themenraum 1: Ideenschmiede

Wie aus Ideen Drehbücher werden und wie Produzenten den Herstellungsprozess und Geldflüsse zu steuern beginnen, wird am Beispiel von 20 Filmen erzählt.

Wandbox Frau im Mond; S.Mühle
Die Entstehungsgeschichte von neun Filmen wird an Stehpulten ausführlich vorgestellt, darunter der erste "Kunstfilm" der Welt Der Student von Prag von 1913,
der bekannteste Propagandafilm der NS-Zeit Jud Süss, der einzige publikumswirksame Gegenwartsfilm des bedeutenden DEFA-Regisseurs Konrad Wolf, Solo Sunny, oder das Storyline-Department der Grundy UFA für Gute Zeiten, schlechte Zeiten.

Elf Fotocollagen von Steffen Mühle setzen Signale für die Wandboxen.

Themenraum 2 Mimen Masken

In einem Film mitzuwirken und berühmt zu werden, ist ein weit verbreiteter Teenagertraum. Schauspieler stehen im Fokus des öffentlichen Rummels um Kino- und TV-Filme.

Königsgewand aus "DerEisenhans"
15 Männer und 15 Frauen stehen für die Vielzahl der Stars, deren Gesichter Babelsberg
berühmt gemacht haben. Neben Marlene Dietrich oder Angelica Domröse sind das heute auch David Kross, Christoph Waltz und Kate Winslet.

Bislang unerzählte oder vergessene Geschichten über die Entdeckung von Unbekannten und Berühmtheiten findet man in drei Casting-Geschichtensammlungen von Ufa, DEFA und Studio Babelsberg.

Gäste können in einer Casting-Box selbst vorsprechen und sich in Filmausschnitte von
Sonnenallee (1999), Die Söhne der großen Bärin (1966) oder Emil und die Detektive (1931) einkopieren, die ihnen per E-Mail geschickt werden können.

Von Marlene Dietrich sieht man die sensationelle Probeaufnahme für Der blaue Engel (1930), die Maskenkunst wird u.a. durch Handwerkszeug und eine Fotoserie über die Verwandlung von Katrin Sass dokumentiert.

Im dreimonatigen Wechsel werden Kostüme ausgestellt. Aktuell kann ein Gewand aus dem Andreas Dresen Film Timm Thaler oder das verkaufte Lachen (2017) betrachtet werden.

Themenraum 3 Filmbaumeister

Modelle und Entwürfe zeugen von Babelsbergs wichtigster Traditionslinie: der Kunst des Filmkulissenbaus.

Entwürfe, Modelle, Requisiten aus 100 Jahren Babelsberg
Die Filmarchitekten Otto Hunte ( Die Nibelungen,1924, Jud Süss, 1940 und Die Mörder sind unter uns, 1946), Alfred Hirschmeier ( Ich war neunzehn, 1968, Goya oder der arge Weg der Erkenntnis, 1972, Gritta von Rattenzuhausbeiuns, 1985) und Uli Hanisch ( The International, 2009) werden vorgestellt. An die vielfachen Umbauten des großen Außensets BERLINER STRASSE erinnern Modelle.

Themenraum 4 Achtung Aufnahme!

Der Dreh ist das Herz der Filmarbeit, ihm gelten alle Vorbereitungen, von seiner Qualität hängen die Möglichkeiten der Postproduktion ab.

Set: Die Legende von Paul und Paula
Drei Regisseure aus drei Epochen: Fritz Lang mit Die Nibelungen (1924), Heiner Carow mit Die Legende von Paul und Paula (1972) und Quentin Tarantino mit Inglourious Basterds (2009).

Ihre Drehteams und die Filmtechnik mit der sie arbeiteten werden vorgestellt.
Making-Ofs und Hörspiele, die Babelsberger HFF-Studenten produziert haben geben einen Eindruck von der Atmosphäre am Set.

Themenraum 5 Montage

Am Schneidetisch entstehen Rhythmus und Struktur, dort arbeiten viele Frauen.

Regiesofa im Schneideraum
Flora Franke hieß 1912 die erste Kleberin (heuteSchnittmeisterin) der Bioscop.
Evelyn Carowschnitt u.a. alle Filme ihres Mannes Heiner Carow, Sally Menke hieß die geliebte Cutterin von Quentin Tarantino. Ein Schneidetisch aus dem Jahr 1965 ist das zentrale Exponat. In Filmbeiträgen erklären Schnittmeisterinnen ihre Arbeit.

Extra: Starskulptur
Gold- und Schattenseiten der Glamourbranche symbolisiert eine Plastik von Rainer Sperl: vorn golden leuchtend, hinten hohl - im Hintergrund leuchten echte Filmpreise.
Für Ufa-Fans: die Totenmaske Asta Nielsens, ein Toupet von Hans Albers, Jenny Jugos Handtaschen, die Mundharmonika von Carl Raddatz, eine Glasperlenkette von Ilse Werner. …

Themenraum 6 Musik Ton

Musik und Ton beeinflussen Gefühle und den Sinn von Filmen.

Mikrofone und Akkordeon aus "Unter den Brücken"
In einem akustisch abgeschirmten Raum können sangesfreudige Gäste mit Zarah Leander ( Es war eine rauschende Ballnacht, 1939) oder mit Sunny (Renate Krößner/Regine Dobberschütz Solo Sunny, 1980) singen, sich die Instrumentengruppen des Filmorchesters einzeln und im Zusammenspiel anhören oder ausprobieren, welche Wirkung veränderte Tongestaltung auf eine Szene hat.

Zu sehen sind u.a. die Ziehharmonika aus dem Helmut-Käutner-Film Unter den Brücken (1944/46) und der Synthesizer, der für den ersten Science-Fiction-Film der DEFA, Der schweigende Stern (1960), konstruiert worden ist.

Themenraum 7 PREMIERE!

Das Kino ist Ziel aller Anstrengungen: Nun entscheidet die Publikumsgunst über Wohl und Wehe eines Films!

Kinosaal mit Filmvorführung
Zu sehen sind Einladungen und Eintrittskarten für die Premieren von Die Nibelungen (1924), Die Legende von Paul und Paula (1972) und Inglourious Basterds (2009).

Das Kino ist mit historischen Kinosesseln und Projektoren, aus den 1910er-, 1930er-, 1950er-, 1990er Jahren ausgestattet. Auf der Leinwand läuft nonstop ein Film mit Ausschnitten aus Babelsberg-Produktionen.

Unter dem Kinosaal widmet sich ein versteckter Raum der Kopierwerkstechnik, im digitalen Zeitalter überflüssig geworden.