Phoenix

Mit schweren Gesichtsverletzungen kehrt die Jüdin Nelly nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem KZ nach Berlin zurück. Dort begibt sie sich nach einer Operation, die ihr früheres Gesicht wiederherstellen soll, auf die Suche nach ihrem geliebten Mann. Johnny aber erkennt sie nicht, findet allerdings, dass sie seiner von ihm verratenen und tot geglaubten Frau ähnlich sieht. Um an deren Erbe zu gelangen, überredet er die vermeintliche Fremde, in Nellys Rolle zu schlüpfen. Wie er versucht, sie seinem Vorkriegs-Bild von Nelly anzugleichen, spielt deutlich auf Hitchcocks »Vertigo« an. Petzolds beklemmendes Kammerspiel nach dem französischen Roman »Der Asche entstiegen« enthält weitere Referenzen - u.a. zu den Bildwelten des Film Noir. Aufgeladen mit filmischen Anleihen und der Spannung einer Kriminalgeschichte gelingt Petzold eine »erschütternde Parabel auf (...) den Versuch, den Holocaust durch Verschweigen und Vergessen gewissermaßen zu löschen.« (Filmdienst)

Vergangene Vorstellungen

26 März 2017 | 18:00

Zurück in die Zukunft

Von heute bis gestern, von den 2010ern zurück bis in die ersten Kino-Dekaden betrachtet die Reihe internationale Filmgeschichte im Doppelpack. Historische Referenzen werden aufgemacht - von inhaltlichen und formalen Analogien und Bezugnahmen über Hommagen, Kontinuitäten, Neuinterpretationen und Remakes zu mehr oder weniger eindeutigen Zitaten. Über Gattungs- und Genregrenzen hinweg wird Filmgeschichte durchleuchtet, um deutlich zu machen, wie immens wichtig die Cinephilie und die Auseinandersetzung mit Filmgeschichte nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch und gerade für (angehende) Filmschaffende sind. In der Rückwärtschronologie der Reihe kommen wir in diesem Monat in den 1980er Jahren an. Auf dem Programm stehen Zurück in die Zukunft (1985) von Robert Zemeckis und George Pals Die Zeitmaschine (1959), in denen die Zeitreisen auch jeweils dazu dienen, aus der Distanz Kritik an der Gegenwart zu üben bzw. Einfluss darauf zu nehmen.