Werkschau Helke Misselwitz zum 70. Geburtstag

Foto: Helga Paris
In »Winter adé«, dem bekanntesten Film von Helke Misselwitz, sprechen Frauen aus der gesamten DDR unerwartet offen über sich und die Zustände im Land. Die kommenden Umbrüche ließ diese neue, ehrliche Art des Dokumentarfilmens vorausahnen. Die Retrospektive präsentiert auch seltener gezeigte »Expeditionen« von Helke Misselwitz und lädt zu einer Zusammenschau ihrer Filme ein, die in über 50 Jahren in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland entstanden: Spielfilme stehen neben kurzen und langen Dokumentarfilmen, Reportagen, Magazin-Beiträgen und experimentellen Arbeiten. Neugierig wendet sich die Regisseurin darin den Menschen zu, nimmt gerne Frauen in den Fokus und entlockt all ihren Protagonist/-innen aufschlussreiche Lebensdetails. Oft kreisen die Gespräche um Geschichte und Heimat.Viele ihrer Filme realiserte Helke Misselwitz mit dem Kameramann Thomas Plenert, der Schnittmeisterin Gudrun Steinbrück und der Fotografin Helga Paris.Helke Misselwitz studierte von 1978 bis 1982 an der Hochschule für Film und Fernsehen in Babelsberg, von 1997 bis 2014 gab sie dort als Professorin für Regie ihren Erfahrungsschatz weiter, engagierte sich für unkonventionelle studentische Projekte. Wir gratulieren ihr herzlich zum 70. Geburtstag!

Wer fürchtet sich vorm schwarzen Mann

R: Helke Misselwitz
DDR 1989, Dok., 50′
Kurzfilme: Aktfotografie - z.B. Gundula Schulze (1983)
Räume (mit Petra Tschörtner, 1990)
In Anwesenheit von Helke Misselwitz

Winter adé

R: Helke Misselwitz
DDR 1987, Dok., 116′
Kurzfilm: DEFA-Kinobox 39/85 »35 Fotos« (1985)
Zu Gast: Helke Misselwitz

Herzsprung

R: Helke Misselwitz
D: Claudia Geisler, Günter Lamprecht, Eva-Maria Hagen, Nino Sandow
D 1992, 87′
Vorprogramm: Slide-Show mit Set- und Standfotos von Helga Paris
Zu Gast: Schauspielerin Claudia Geisler-Bading und Helke Misselwitz

Engelchen

R: Helke Misselwitz
D: Susanne Lothar, Cezary Pazura, Sophie Rois
D 1996, 91′
Vorprogramm: Slide-Show mit Set- und Standfotos von Helga Paris
Zu Gast: Fotografin Helga Paris und Helke Misselwitz

Die fidele Bäckerin

R: Helke Misselwitz
D: Bärbel Bolle, Margit Bendokat, Hans Uwe Bauer, Käthe Reichel
DDR 1982, Dok., 59′
Kurzfilme: Verstecken (1979)
Ein Leben (1980)

Sperrmüll

R: Helke Misselwitz
D 1989/90, Dok., 80′
Kurzfilm: Tango-Traum (1985)

Meine Liebe, Deine Liebe

R: Helke Misselwitz
D 1995, Dok., 87′
Kurzfilm: HAUS.FRAUEN. eine collage (1981)

Quartier der Illusionen

R: Helke Misselwitz
D 2003, Dok., 61′
Kurzfilm: Leben ein Traum (1994)

HFF-Filme - betreut von Helke Misselwitz

Frühlingshymne, R: Kirsi Liimatainen
D: Elisa Schrey, Vivien Dieck, Mitja Karbautzki
D 2002, 45′
Ha'joreh - Der erste Regen, R: Ester Amrami
D: Roni Ofek, Goni Guy, Michal Levi
D 2010, 17′
Pein, R: Ulrike Vahl
D: Dirk Borchardt, Claudia Geißler, Leonard Proxauf
D 2014, 20′
Anschließend: Podiumsgespräch »Mühen und Freuden des Alltags nach der Filmhochschule« mit Ester Amrami, Kirsi Liimateinen, Ulrike Vahl und Helke Misselwitz