Der Untertan

Kamera: Robert Baberske

Bereits als Kind ist Diederich Heßling eine autoritätsliebende Göre. Wer Macht ausüben will, muss der Macht dienen. So geht Heßling seinen Weg: Schule, Mensuren, Kasernenhof - nach oben buckeln und nach unten treten. Seine Handlungen sind auf den eigenen Vorteil bedacht, sogar in der Liebe. Schließlich bekommt Heßling die ersehnte Gelegenheit, dem Kaiser selbst einen Dienst zu erweisen.
Kameramann Robert Baberske lernte bei Karl Freund, dessen Schaffen ganz zu den Anfängen in Babelsberg zurückführt. In der Weimarer Republik ist Baberske als Assistent unter Regisseuren wie F.W. Murnau und Fritz Lang an den wichtigsten Filmen dieser Zeit beteiligt (»Der letzte Mann«, »Metropolis«). Ab 1932 ist Baberske erster Kameramann, wird fest bei der Ufa in Babelsberg angestellt. Während des Nationalsozialismus filmt er zahlreiche Unterhaltungs- und auch Propagandafilme. Der »Ufa-Stil« bleibt die ersten Jahre - trotz politischer Neuausrichtung und materieller Einschränkungen - auch bei der nach Kriegsende gegründeten DEFA vorherrschend.

Vor dem Film: Gespräch mit den Kameraleuten Antonia Böhm, Jan Mayntz und Hans Hattop; Moderation: Peter Badel (Kameramann)

Vorfilm: Russe ehrenhalber (R: Hans Hattop, D 1995, 27')

Vergangene Vorstellungen

03 Mai 2024 | 18:00

Zwischen den Perforationslöchern - Kameraleute der DEFA und ihre Bildideen

Angeregt durch Peter Badel und Hans Hattop, Kameramänner und langjährige Professoren an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, zeigt das Filmmuseum Potsdam drei DEFA-Spielfilme, um herausragende Kameraleute und ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen zu würdigen.Zum Gespräch kommen auch Studierende und Absolvent*innen des Studiengangs Cinematography der Filmuniversität Babelsberg. So können auch aktuelle Aspekte des Berufswegs zum DoP (Director of Photography) beleuchtet werden. Anhand der ausgewählten Filme entsteht ein weit in das 20. Jahrhundert zurückreichender Blick auf die Filmgeschichte und ihr wichtigstes bildgebendes Gewerk. Veranschaulicht und diskutiert wird jenes Berufsfeld zwischen Filmhandwerk und Kunst, das stets kreativ mit veränderten Rahmenbedingungen und Technologien umgeht und dabei oft die visuell unvergesslichen Impulse gibt.

Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Filmmuseums Potsdam e.V.